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Roam | domains, directions and man's traces

Roam | domains, directions and man's traces

Baum und Busch sind in der selben Welt wie Haus und Garten - sie siedeln real und ideell im selben Raum, wie die Ereignisse, die durch diesen Raum gingen. Ontologische Abscheidungen zwischen Natur und Geschichte, zwischen Wachsen und Machen sind daher willkürlich.

Das Motiv zu den Arbeiten ist das Schweifen, Fortbewegung ohne bestimmtes Ziel. Dabei gilt die Aufmerksamkeit dem Finden und damit Erkennen von Richtungen, Entwicklungen und Färbungen in Zonen des Umbruchs, Sektoren des Übergangs, also an den Schnittstellen von gewachsener Natur und menschlichem Tun. Währenddessen schweift auch der Blick spontan von hier nach dort, fokussiert Dies und beobachtet Jenes.

Solch beiläufige Betrachtung des Realen, auch die Flüchtigkeiten und Verzerrungen der Wahrnehmung sind mittels plakativ und expressiv angewendeter Bearbeitungsmodi ins Bild geschrieben. Die Bilder wiederum sind aus dutzenden von Fotos maschinell zusammengefügt. Die dabei entstehenden Verzerrungen, Mängel und Störungen werden nicht retuschiert, sondern sind als Spuren des Prozesses in die Bildästethik integriert.

Die durch dieses Vorgehen entstehenden Fotokonglomerate sind als Datei bis zu 2 GB gross und zeigen einen meist ausgedehnt weiten Blickwinkel bei gleichzeitig faszinierend grossem Reichtum an Abbildungsdetails.


Scene | levels, times and spaces

Scene | levels, times and spaces

Die Episoden aus der Geschichte Die Hochzeit zu Kanaan sind in einem Gemälde von Paolo Veronese nebeneinander in dasselbe Bild gesetzt. Er bringt den zeitlichen Ablauf der Erzählung, die aufeinander folgenden Epiosden, simultan in eine Gleichzeitigkeit.

Die Bilder der Serie Scene zeigen Ähnliches. Mit dem Unterschied, dass hier nicht erzähltes Geschehen Gegenstand des Bildes ist, sondern die Sicht auf eine Umgebung oder eine Landschaft.

Durch die Facettierung des Motivs geschieht eine Dehnung des Sichtbaren, eine räumlich gedehnte oder ausgedehnte Schau, evolvierend aus Schritten, Augenblicken, Aspekten. Details blitzen auf, werden hervorgehoben und ausgestellt und bleiben doch im Kontinuum eingebettet.


H(a ⊻ u)mmock | explorations, outmost reaches and curiosity

H(a ⊻ u)mmock | explorations, outmost reaches and curiosity

Frühere Bilder der Hummock-Serie sind Tuschemalereien, handelnd von Schatten und Lichtbrechung, von Brüchen und Spalten. Ebenso sind es Pinselzeichnungen eines Formenvokabulars, wie es der Prozess des Schmelzens und Erstarrens erzeugen kann. Die Zeichnung wiederum scheint nur deshalb da zu sein, um das Weiss als Volumen oder Masse zu umschreiben. Untersucht ist in den Malereien die Wechselbeziehung zwischen Anspannung und Entspannung, Fokus und Fraktion, dem Entweder/Oder.

Neuere Bilder der Hummock-Serie handeln mehr vom Umschreiten; auch der gedanklichen Überschreitung des Erreichten. Ausgehend von Satellitenbildern, projiziert auf ein digitales Höhenmodell, sind die Renderings jeweils zu konzeptuell bestimmten Variationen umgearbeitet und auf einem Blatt kombiniert.


Bolos | rocks, soil and organics

Bolos | rocks, soil and organics

Die Bilder der Bolos-Serie sind Malereien mit natürlichen und gebrannten Erdpigmenten. Themen sind Konglomerat, Ballung und Gemisch. Auf den Bildflächen kann das Rohe, das Unbearbeitete, das scheinbar Formlose einen Malprozess evozieren. Der Prozess wiederum wird ein erstes Ding bilden.


Pass | ridges, slopes and valleys

Pass | ridges, slopes and valleys

Pinselschriften beschreiben eine bare Landschaft, eine Landschaft ohne Baum und Strauch, ohne einen einzigen Sprengsel der Zivilisation. Dennoch scheinen die Landschaften nicht unberührt zu sein. Vielmehr sieht es danach aus, als hätten sich Zeiten, Zyklen und die sich darin entfaltenden Zivilisationen zu einer Landschaft sedimentiert. Nach wie vor aber gibt ungeschriebene Zonen, die, von allem ausgespart, übergangen, vielleicht vergessen sind, und wo vom Pinsel unberührt der Grund durchscheint.

Die Luft über der Landschaft ist verdichtet, muss ähnlich den Ablagerungen des Bodens eine Addition der Stimmungen, der sich über die Zeit ändernden Klimas und der Lichtverhältnisse sein. Ähnlich der additiven Farbmischung, ergibt sich bei dieser Komprimierung der Klimata ein Helles, Weisses. Während die Landschaft unten umgekehrt mit der Addition und zunehmender Sedimentierung dunkler wird.


Weather | rays, air and atmosphere

Weather | rays, air and atmosphere

Das Wetter, die Witterung und über längere Zeit betrachtet, das Klima als das unmittelbar beobachtbare Veränderliche. Ineinander übergehende Kräfte, die durch keine Grenzen getrennt sind. Wetter ist unstetig, das aber stetig.

Ein Blick in die Höhe. Über dem Horizont ist noch viel Raum, aber er ist von einer anderen Beschaffenheit als dort, wo die Füsse sind, immateriell, transparent, ohne Anfang und ohne Ende, beinahe auch ohne Oben und Unten, schwebend zwischen den Koordinaten der Fixierung.


At | domiciles, spots and skills

At | domiciles, spots and skills

Während ich anfänglich die Linien tatsächlich als planerisch präzise Markierungen, als stringente Zeichnung einer Vorstellung sah, so veränderte sich meine Ansicht dessen bald dahin, die Linien mehr als Verdichtung in einem wenig signifikanten Feld sich artikulieren zu lassen. Sie sollten nicht nur Grenze zweier Flächen sein oder eine Figur umschreiben. Vielmehr sollten sie jenem «Übergeordneten» oder «Untergründigem» als Gleichwertiges eingearbeitet sein.

So erklärt sich die Entwicklung hin zu den Linien, die sich aufzulösen scheinen, keine Begrenzungen aufweisen, deren Anfangs- oder Endpunkt kaum zu bestimmen ist, die aber trotzdem nicht nur Grauzone, Schatten oder Unbestimmtheit sind sondern eine Schwarz auf Weiss-Tatsache, und als Graph unbedingt präsent.


Werkverzeichnis

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